Versöhnungskirche Köln-Ehrenfeld
Großes Kirchenfenster – Erläuterung der Künstlerin

Es war mir die Aufgabe gestellt worden, auf Grund von Römer 8,18 ff. bildhaft darzustellen, was der Apostel Paulus von der Not und Hoffnung des gesamten Kosmos aussagt.

Der Herrschaftsanspruch Gottes erstreckt sich über die sichtbare und unsichtbare Welt. Von ihm ist der Kosmos geschaffen mit allen lebenden Wesen, mit seinen Gesteinen und allen physikalischen Kräften. Diese Welt ist aber nicht mehr die, wie sie ursprünglich aus der Hand Gottes gekommen ist. Sie ist der Vergänglichkeit, der Nichtigkeit, dem Tode verfallen, weil in ihr die Macht des Bösen Raum gewonnen hat.

Die gottesfeindlicheMacht ist symbolisiert dargestellt durch ein schlangenartiges Wesen. Aus diesem unentrinnbaren Zustand des Todes, der Nichtigkeit, kann sich die Kreatur nicht selber erlösen. Während die Feindesmacht noch unter uns da ist, ist Gott durch Christus am Werk im heiligen Geist. Dadurch sehnt sich die Kreatur mit den Menschen nach Erlösung. Das wird symbolisch dargestellt durch die Hinwendungen zur Krone, dem Zeichen der Herrschaft Gottes und seines vollendeten Reiches. Wenn durch Gottes Macht in Christus alle gottwidrigen Mächte überwunden sind, dann geht ein Leuchten durch die ganze Schöpfung. Dieses Leuchten wird dargestellt durch die Strahlen, die von der Krone ausgehen. Der dreieinige Gott herrscht inmitten seiner himmlischen Lichterfülle. Von seinem Licht wird alles umfangen sein.

So soll das Fenster der Versöhnungskirche ein Versuch sein, die Botschaft des Apostels von der Universalität des Heilgeschehens in einer bildhaften Darstellung zu interpretieren.

Elfriede Fulda ca. 1963